, von Martin Stieglmaier

Der Blackface Wellensittich

Martin Stieglmaier, DSV-2468

 

Der Blackface ist eine der neueren Mutationen beim Wellensittich, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut, im Moment jedoch noch relativ selten auf Ausstellungen zu sehen ist. Zum ersten Mal traten Blackfaces im Jahr 1992 in der Zucht von Dirk van Dijk in den Niederlanden auf, von dort aus breiteten sie sich in ganz Europa und mittlerweile auch im arabischen Raum aus.

 

Vom Erscheinungsbild zeichnet sich diese Mutation durch ein schwarz-wirkendes Gesicht aus. Die Wellenzeichnung vom Nacken erstreckt sich über das gesamte Gesicht bis zum Schnabel. Ebenso zeigt sich beim Blackface eine schwarze Wellenzeichnung über die gesamte Maske von den Kehltupfen bis zum Schnabel. Außerdem erstreckt sich beim Jungvogel eine schwarze Wellenzeichnung über Brust und Bauch.

 

Nach der Jungvogelmauser werden diese Streifen meist blasser und Richtung Maske durch die Körperfarbe zurückgedrängt. Die Streifen über Brust und Bauch scheinen auch durch den Dunkelfaktor beeinflusst zu werden. Bei Dunkelvögeln sind die Streifen eher von Dauer, auch nach der Mauser, als bei Hellblauen und Hellgrünen. Ebenso scheinen die Streifen bei Grünen eher Bestand zu haben, als bei Blauen. Der Opalin scheint Blackface zu überdecken. Es scheint keine visuelle Ausprägung des Blackface bei Opalinen zu geben, der Opalin kann aber Blackface vererben. Im Moment ist der Blackface noch meist in der Statur des Farbwellensittichs zu sehen.

 

Der Blackface vererbt rezessiv. Dadurch ergeben sich folgende Verpaarungen:

Blackface x Normal = 100% Normal / Blackface
Blackface x Blackface = 100% Blackface
Blackface x Normal / Blackface = 50% Blackface
        50% Normal / Blackface
Normal / Blackface x Normal / Blackface = 25% Blackface
        50% Normal / Blackface
        25% Normal
Normal / Blackface x Normal = 50% Normal / Blackface
        50% Normal

 

   

 

Im Moment wird versucht den schwarzen Wellensittich zu züchten, indem man Blackface, Blackwing und Anthrazit in einem Vogel vereint. Ich bin jedoch der Meinung, dass die Kombination von vielen Mutationen in einem Vogel meist zu Veränderungen und dadurch auch Verwaschungen der eigentlichen Mutation führt und es das Ziel sein sollte auch den Blackface rein und in seiner natürlichen Schönheit zu erhalten.

Die Vermischung verschiedenster Mutationen mag für manche Züchter einen besonderen Reiz besitzen, jedoch hoffe ich, dass es dauerhaft Züchter gibt, die solche speziellen Mutationen in ihrer reinen Ausprägung schätzen und bewahren.

 

Als Ausstellungszüchter sollte man vorsichtig versuchen die Schauqualität des Vogels zu verbessern ohne die Charakteristiken der Mutation zu verlieren!